Tokmok ist eine nordkirgisische Stadt nur wenige Kilometer von der Grenze zu Kasachstan entfernt.

Tokmok wurde um 1830 als militärischer Stützpunkt des zentralasiatischen Khanats von Kokand gegründet. Nur dreißig Jahre später wurde es im Zuge der zaristischen Kolonialbesetzung Zentralasiens von russischen Truppen erobert, die das Fort zerstörten. Die heutige Stadt geht auf die Gründung einer russischen Ansiedlung im Mai 1864 durch Generalmajor Michail Grigorjewitsch Tschernjajew gleicher Stelle zurück.

Die Stadt ist Standort von Dienstleistungs- und Industriebetrieben, hat aber seit der Auflösung der Sowjetunion viele Arbeitsplätze und Einwohner verloren. Während 1989 noch mehr als 73.000 Menschen in Tokmok lebten und die Stadt damit die drittgrößte des Landes war, waren es im Jahre 2009 nur noch etwas mehr als 53.000 und Tokmok fiel auf die fünfte Stelle zurück.

Ungefähr 15 km südlich der Stadt steht der Burana-Turm, ein Monument aus dem 11. Jahrhundert, auf dem Gelände einer alten Stadtanlage, die als Balasagun vermutlich ein Hauptort der Sogdier und später für einige Zeit die Hauptstadt der Karachaniden war, von der heute jedoch nur noch ein großer Erdhügel geblieben ist. Daneben befindet sich eine Ansammlung von mittelalterlichen Grabsteinen sog. Bul-Bul oder Bal-Bal Steine. Im Umfeld von sowjetischen Archäologen ausgegrabene skythische Funde sind in Museen in Bischkek und Sankt Petersburg ausgestellt.

Osch ist eine Stadt am Ostrand des Ferghanatals im Süden von Kirgisistan. Der Stadt im Nordosten des Alai Gebirges ist der Überlieferung zufolge ca. 3000 Jahre alt. Die zweitgrößte Stadt des Landes zählt etwa 260.000 Einwohner und ist ethnisch gemischt zwischen Kirgisen, Usbeken und kleinen Minderheiten von Russen und anderen Ethnien.

In der Stadt gibt es einige Denkmäler: u.a. erinnert eines an die Königin von Süd-Kirgisistans, die Fürstin Kurmanjan Datka, und eines an Lenin.

Eine Russisch Orthodoxe Kirche wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion wieder eröffnet; die größte Moschee des Landes, die Rabat Abdul Khan Moschee, stammt aus dem 16. Jh. und ist gleich neben dem Bazar zu finden.

Der große Markt der Stadt war schon in alter Zeit einer der größten Märkte entlang der Seidenstraße; sein heutiger Name, "Großer Seidenstraßen Bazar", erinnert an seine historische Bedeutung.

Osch ist eine sehr lebendige Stadt, mit Zentralasiens größtem und lebhaftestem offenen Markt. Viele der Industrien, die während der Sowjetzeit angesiedelt wurden, sind heute weitgehend stillgelegt oder arbeiten nur noch auf erheblich reduzierter Basis, und die Wiederbelebung der örtlichen Wirtschaft geht nur schleppend voran. Die unmittelbare Nähe der Grenze zu Usbekistan, die recht willkürlich durch das geschichtlich und wirtschaftlich zusammengehörende Ferghanatal gezogen wurde, hat die Stadt von einem großen Teil ihres natürlichen Hinterlandes abgeschnitten und ist ein erhebliches Hindernis für die Entwicklung von Handel und Wirtschaft. Der Flughafen Osch befindet sich wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

Einwohner:
75.000
Fläche:
48 km²
Höhe:
1.760 m
Postleitzahl:
722200

Karakol ist eine Stadt mit etwa 75.000 Einwohnern am östlichen Ende des Issyk-Kul Sees. Sowie ist auch etwa 150 km von der chinesischen Grenze entfernt. Karakol war früher auch ein Teil der Seidenstraße (Silk Road) spielte aber leider nur eine untergeordnet rolle dort. Karakol gilt als Ausgangspunkt für Trekkingtouren und für Bergsteiger, die die Berge des Tian Shan zum Ziel haben. Die höchsten Gipfel des Tian Shan Gebirge sind der Pik Pobeda mit 7.439 m und den Khan Tengri mit 7.010 m. Von Karakol aus zu den Base Camps der beiden Gipfel braucht man gerade mal 8 Stunden.

An Sehenswürdigkeiten bietet die Stadt eine hölzerne Moschee. Die Moschee wurde von chinesischen Facharbeitern und ortsansässigen Dunganen zwischen 1907 und 1910 Errichtet. Die Dunganen haben die Moschee im Stil der Tsin Dynastie und vollständig ohne metallene Nägel errichtet. Eine ebenfalls hölzerne orthodoxe Kirche wurde um 1895 Errichtet die während der Sowjetzeit als Klub und Warenlager benutzt wurde. Sie wurde wieder restauriert und der Ursprünglichen Bestimmung der orthodoxe Kirchegemeine übergeben.

In Karakol gibt es das Przhevalskiy Museum und Denkmal, die Dunganen Moschee aus dem Jahr 1910, die russisch orthodoxe Kirche und die Kupecheskii Prozed Straße, die den Stil aus dem 19. Jahrhundert imitiert. Karakol hat das typische Aussehen einer russischen Kolonialstadt.

Einwohner:
34.500
Höhe:
1.249 m

Talas liegt im Nordwesten Kirgisistan, ist eine mittelgroße Stadt mit etwa 34.500 Einwohnern in schöner landschaftlicher Lage. Es gibt ein ca. 60 km langes Talas Tal zwischen imposanten Bergketten und die Stadt Talas.

Obwohl das Tal schon seit mindestens 1.000 Jahren dünn besiedelt war, hatte es vorwiegend als Weidefläche wirtschaftliche Bedeutung, und nur im Winter lebten die Hirten im Tal. Die Bevölkerung der Ansiedlung war immer gemischt und ist auch heute vielsprachig: Slawen, Kirgisen, Usbeken, Kasachen, Uiguren, Dunganen, Deutsche, Griechen, Chinesen, Tadschiken und andere Nationalitäten leben hier friedlich zusammen. In den 1940er Jahren lebten hier auch Karatschaier und Tschetschenen, die aus dem Kaukasus deportiert worden waren.

Nach 1956 sind diese Kaukasier wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Das erste steinerne Gebäude in der Siedlung war eine in den 1920er Jahren erbaute Backsteinkirche. Den Status als Stadt und ihrem heutigen Namen „Talas“ erhielt die Siedlung 1931. Seit dieser Zeit ist sie auch administratives Verwaltungszentrum des Talas Bezirks. Abgesehen von der eindrucksvollen Berglandschaft zu beiden Seiten des Tales und fast 300 Tagen klarem Sonnenschein hat der Ort auch heute nur wenig zu bieten.

Der bekannteste kirgisische Schriftsteller der Moderne, Tschingis Aitmatow, wurde im Dorf Scheker im Talas-Tal geboren, ganz in der Nähe der kasachischen Grenze. Viele Themen seiner schriftstellerischen Tätigkeit griff er bei seinen Landsleuten im Talas-Tal auf. Der mythische kirgisische Nationalheld Manas soll in den Ala Too Bergen im Bezirk Talas geboren sein. Einige Kilometer östlich von Talas entfernt steht ein Mausoleum, das als das des Manas ausgegeben wird und ein beliebter Ausflugsort ist.

Die kirgisische Regierung war in den 1990er Jahren gezwungen, die Verkehrsverbindung des Talas-Tals zum Tschüi-Tal und an die Straße M41 Bischkek - Osch über den ca. 3.586 m hohen Töö Ashuu Pass und den 3.330 m hohen Ötmöck Pass nach Susamyr wiederherzustellen. Der 3 km lange Tunnel in den hohen Bergen auf dieser Strecke, der die Hauptstadt Bischkek mit dem Talas-Tal verbindet, wurde noch in den 1940er und 1950er Jahren von Zwangsarbeitern ausgebaut und hat erst seit den 1990er Jahren nach einer Renovierung seinen wirklichen Wert bewiesen.

Engiltschek Gletscher

Als Engiltschek Gletscher werden zwei große Gletscher im zentralasiatischen Tian Shan Gebirge bezeichnet. Die Engiltschek Gletscher liegen im Grenzdreieck zwischen Kirgisistan, Kasachstan und dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang der Volksrepublik China. 1999 wurde der Verlauf der Staatsgrenze im Grenzdreieck zwischen China, Kirgisistan und Kasachstan geklärt.

Das Schmelzwasser der Engiltschek Gletscher erreicht das Meer nicht. Als einer der größten Gebirgsgletscher unseres Planeten ist der südliche Engiltschek regelmäßig Forschungsgegenstand für Wissenschaftler aus der ganzen Welt.

Der nördliche Engiltschek mit einer Länge von 25 Kilometern und einer Breite von bis zu 2 km ist bedeutend kleiner als der südliche Engiltschek. Der südliche Engiltschek ist mit rund 60 Kilometern angegeben.

Die beiden Engilltschek Gletscher werden in erster Linie von Alpinisten besucht, die sich einen der Hochgipfel des zentralen Tian Shan Gebirge, allen voran die beiden Siebentausender, Dschengisch Tschokusu und Khan Tengri, zum Ziel gesetzt haben.

Engiltschek Fluss

Der Engiltschek Fluss wird von den Engiltschek Gletschern gespeist. Der auf einer Höhe von rund 3.300 m gelegene Merzbacher See ist für seine jährlichen Ausbrüche bekannt, bei denen er den Engiltschek Fluss stark anschwellen lässt. Der Fluss ist ca. 50 km lang und trifft dann auf den nach Süden fließenden Sarydschas. Der Engiltschek ist der wasserreichste Nebenfluss des Sarydschas.

Der Merzbacher See ist eines der größten Naturwunder Asiens. Der See liegt am nördlichen Engiltschek Gletscher, nur wenige Meter entfernt vom Zusammenfluss mit dem südlichen Engiltschek Gletscher. Im Spätsommer kommt es immer wieder zu Gletscherläufen. Als Gletscherlauf bezeichnet man das plötzliche durch natürliche Vorgänge hervorgerufene Entleeren eines unter einem Gletscher befindlichen Sees in Form von Flutwellen.

Engiltschek Ort

Die gleichnamige Siedlung Engiltschek liegt am linken Flussufer der Mündung zwischen dem Engiltschek und dem Sarydschas. Früher sind einige hunderte Menschen an den umliegenden Mienen und Bergwerken beschäftigt gewesen. Ein Großteil der Häuser ist nicht mehr bewohnbar und sind dem Untergang geweiht. Heute gleicht der Ort einer Geisterstadt.

Einwohner:
97.200
Fläche:
24,6 km²
Seehöhe:
763 m

Dschalalabat ist eine Stadt im Südwesten Kirgisistan. Sie ist der Verwaltungssitz des Gebiets Dschalalabat. Die Stadt hat ca. 89.000 Einwohner und ist damit die drittgrößte Stadt des Landes. Das Gebiet Dschalalabat ist eines von 7 Verwaltungsbezirk von Kirgistan. Das Verwaltungsgebieten hat eine Fläche von 32.418 km² und beherbergt ca. 1.010.000 Einwohner. Die Bezirkshauptstadt mit 97.200 Einwohnern ist zugleich die größte Stadt des Gebietes von Dschalalabat.

Zwischen Bischkek - Naryn und Jalal-Abad sind einige Pässe die über 3.000 Höhenmeter sind die leider alle zusammen keine guten asphaltierte Strassen besitzen. Mehr als 50% der Strecke werden auf Kiesstrassen zurückgelegten. In Dschalalabat gibt es zahlreiche Gebirgsseen, Mineralquellen und Nusswälder. Die Nusswälder haben eine Ausdehnung von 30.000 Hektar und sind somit die größten weltweit. Von besonderer Bedeutung sind die Walnusswälder bei Arslanbob.

Das Freilichtmuseum liegt nördlich des früheren Flughafens von Tscholpon-Ata, in dem Sie beeindruckende, antike Felszeichnungen bewundern können. Auf einem Freigelände gibt es mehrere gut erhaltenen Felsenzeichnungen, Petroglyphen. Die Sehenswürdigkeiten der mehr als 3-4000 Jahre alten Petroglyphen oder Felszeichnungen von Tscholpon-Ata, werden dem alten Volk der Skythen zugeschrieben.

Einige der Petroglyphen (Felszeichnungen) entstanden im 2. Jahrtausend v. Chr. Die Steinkreise entstanden erst 1. Jahrtausend v. Chr. In dem riesigen Freilichtmuseum liegen Steinblöcke mit zahlreichen Petroglyphen. Darstellung von Tieren, Menschen, Jagdszenen und Rituale etc. Es gibt viele Bilder von Steinböcken. Dieser muss bei den Skythen eine wichtige Rolle gespielt haben.

Außerhalb von Tscholpon-Ata gibt es noch zahlreiche andere stellen im Tian Shan Gebirge wo man Felsenzeichnungen (Petroglyphen) finden kann. Über 10.000 Felsenzeichnungen gibt es auch noch in Saimaluu Tash zu bewundern.

Einwohner:
39.100
Fläche:
41 km²
Höhe:
2.052 m
Postleitzahl:
722600

Naryn ist eine alte Garnisonsstadt an der Seidenstraße (Silk Road) in Kirgisistan nahe der Chinesischen Grenze. Von der Hauptstadt Bischkek zum Issyk-Kul und danach weiter durch das Tian Shan Gebirge nach Naryn sind es ca. 320 km. In der Umgebung von Naryn befinden sich Canyons mit roten Felsen.

Von Naryn führt die Hauptstraße durch das zentralkirgisische Hochland über den Torugart Pass mit 3.752 m nach China. Diese Fernstraße ist einer der Zweige der alten Seidenstraße und ist heute die wichtigste Verbindung von Kirgisien nach Kaxgar in Xinjiang und weiter nach China. In einem von dieser Straße abzweigenden Seitental etwa 80 km südlich von Naryn befindet sich das sehenswürdige Tasch Rabat, eine gut erhaltene ehemalige, aus dem 15. Jahrhundert stammende Karawanserei.

In Naryn gibt es einen Campus der University of Central Asia. Der öffentliche Nahverkehr der Stadt wird durch den Oberleitungsbus Naryn gewährleistet. Damit ist Naryn die kleinste Stadt der Welt mit einer Oberleitungsbus Linie.

Auf dem Osch-Basar werden neben Früchten, Gewürzen und Gebirgshonig auch Handarbeiten wie z.B. bestickte Filzmützen (Kalpaks), Filzteppiche und Schachspiele mit traditionellen kirgisischen Figuren angeboten. Duft verströmende Garküchen mit Spezialitäten wie „Manty" (gefüllte Teigtaschen) oder „Plow" (das aus Reis, Hammelfleisch und Mohrrüben zubereitete Nationalgericht) laden zu einem Imbiss ein. Bei einer Tasse Tee aus der Teestube kann man seinen Durst stillen und das bunte Markttreiben beobachten.

Der Osh Basar ist der zweitgrößte Basar Kirgistans und gehören zu den Sehenswürdigkeiten von Bischkek. Hier sprudelt von Morgens bis Abends das Leben. Da spürt der Europäer noch ein hauch von Seidenstrasse Fehling und trifft auf ein wahres Völkergemisch. Auf dem farbenprächtigen Osch Basar gibt es eine große Auswahl von verschiedenen Gütern, dort kann man in die Atmosphäre des Orients noch eintauchen. Der Osch Basar ist ein sehr lebhafter und bunter Ort. Auf dem riesigen Basar in Bischkek gibt es alles zu kaufen: Gewürze, Obst, Gemüse, Kleidung, Mehlspeisen und kirgisische Spezialitäten wie Yak- und Pferdefleisch.