Einwohner:
34.500
Höhe:
1.249 m

Talas liegt im Nordwesten Kirgisistan, ist eine mittelgroße Stadt mit etwa 34.500 Einwohnern in schöner landschaftlicher Lage. Es gibt ein ca. 60 km langes Talas Tal zwischen imposanten Bergketten und die Stadt Talas.

Obwohl das Tal schon seit mindestens 1.000 Jahren dünn besiedelt war, hatte es vorwiegend als Weidefläche wirtschaftliche Bedeutung, und nur im Winter lebten die Hirten im Tal. Die Bevölkerung der Ansiedlung war immer gemischt und ist auch heute vielsprachig: Slawen, Kirgisen, Usbeken, Kasachen, Uiguren, Dunganen, Deutsche, Griechen, Chinesen, Tadschiken und andere Nationalitäten leben hier friedlich zusammen. In den 1940er Jahren lebten hier auch Karatschaier und Tschetschenen, die aus dem Kaukasus deportiert worden waren.

Nach 1956 sind diese Kaukasier wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Das erste steinerne Gebäude in der Siedlung war eine in den 1920er Jahren erbaute Backsteinkirche. Den Status als Stadt und ihrem heutigen Namen „Talas“ erhielt die Siedlung 1931. Seit dieser Zeit ist sie auch administratives Verwaltungszentrum des Talas Bezirks. Abgesehen von der eindrucksvollen Berglandschaft zu beiden Seiten des Tales und fast 300 Tagen klarem Sonnenschein hat der Ort auch heute nur wenig zu bieten.

Der bekannteste kirgisische Schriftsteller der Moderne, Tschingis Aitmatow, wurde im Dorf Scheker im Talas-Tal geboren, ganz in der Nähe der kasachischen Grenze. Viele Themen seiner schriftstellerischen Tätigkeit griff er bei seinen Landsleuten im Talas-Tal auf. Der mythische kirgisische Nationalheld Manas soll in den Ala Too Bergen im Bezirk Talas geboren sein. Einige Kilometer östlich von Talas entfernt steht ein Mausoleum, das als das des Manas ausgegeben wird und ein beliebter Ausflugsort ist.

Die kirgisische Regierung war in den 1990er Jahren gezwungen, die Verkehrsverbindung des Talas-Tals zum Tschüi-Tal und an die Straße M41 Bischkek - Osch über den ca. 3.586 m hohen Töö Ashuu Pass und den 3.330 m hohen Ötmöck Pass nach Susamyr wiederherzustellen. Der 3 km lange Tunnel in den hohen Bergen auf dieser Strecke, der die Hauptstadt Bischkek mit dem Talas-Tal verbindet, wurde noch in den 1940er und 1950er Jahren von Zwangsarbeitern ausgebaut und hat erst seit den 1990er Jahren nach einer Renovierung seinen wirklichen Wert bewiesen.