Länge:
178 km
Breite:
60.1 km
Fläche:
6.236 km²
Länge der Küste:
688 km
Maximale Tiefe:
700 m
Durchschnittliche Tiefe:
278.4 m
Wassertemperatur:
Winter +4° bis +5° - Sommer +18° bis +24°

Der Yssykköl / Issyk-Kul (kirgis. Ысыккөл/Yssykköl „heißer See“; in Deutschland auch unter dem russischen Namen Иссык-Куль/Issyk-Kul oder dem türk. Issık Göl bekannt) ist der größte See in Kirgisistan (Zentralasien).

Nach dem südamerikanischen Titicacasee ist der im Tian Shan Gebirge liegende See mit 6.236 km² Fläche der zweitgrößte Gebirgssee der Erde. Er befindet sich im Gebiet Yssykköl, ist 182 km lang, 60 km breit, bis 668 m tief und liegt 1.609 m über dem Meeresspiegel. Man nennt den See auch das „Herz des Tianshan“. Nördlich des Sees liegt die Bergkette des Kungei-Alatau, südlich befindet sich die Kette des Terskej-Alatau.

Der Yssykköl gefriert trotz einer Lufttemperatur von bis zu −20 °C im Winter nie. Dies liegt vermutlich daran, dass die rasche Mischung zwischen Oberflächenwasser und Tiefenwasser (mit einer Temperatur von > 4 °C) im Winter eine Auskühlung der Oberfläche bis zum Gefrierpunkt verhindert. Zudem wird die Temperatur der maximalen Dichte des Wassers aufgrund dessen Salzgehalts (ca. 6 g/kg) von 4 °C (Süßwasser) auf ≈ 2,6 °C verringert, was die Auskühlung des Wasserkörpers und somit das Zufrieren erschwert. Als weitere Gründe für das Fehlen einer Eisdecke im Winter werden häufig auch die große Tiefe oder das Auftreten warmer Quellen am Seegrund angeführt; allerdings sind diese Voraussetzungen auch in anderen Seen erfüllt, die im Winter aber dennoch zufrieren (z. B. Baikalsee). Der See besitzt mehrere Zuflüsse, aber keinen Abfluss. Über längere Zeiträume schwankt der Wasserspiegel deshalb durch lokale Klimaveränderungen stark.

Das fischreiche Stillgewässer ist sowohl Naturschutzgebiet als auch Erholungsgebiet. Am Ufer bzw. in der Nähe des Sees befinden sich die Städte Karakol und Tscholpon-Ata. Der See ist auch ein Schauplatz der Romane Tschingis Aitmatows. Am Ufer bei Tscholpon-Ata wurden prähistorische Felszeichnungen entdeckt, außerdem hat man Reste einer alten versunkenen Stadt im Yssykköl gefunden.

Während der Zugehörigkeit Kirgisistans zur Sowjetunion wurde der See zum Testen von Torpedos und Torpedosteuerungssystemen genutzt; große Wasser- und Uferareale waren militärische Geheim- und Sperrzonen. Im März 2008 gab die kirgisische Regierung bekannt, dass 866 Hektar der Karabulan-Halbinsel auf unbestimmte Zeit an die russische Marine verpachtet werden, die dort ihre Waffentests wieder aufnehmen will. Die Pacht soll etwa 4,5 Millionen US-Dollar pro Jahr betragen.