Kirgisistan - Sprache, Bevölkerung, Tiere- und Pflanzenwelt

Land:
Kirgistan
Hauptstadt:
Bischkek
Fläche:
ca. 198.500 km
Bevölkerung:
ca. 5.081.429

Kirgisistan (Kyrgysstan) ist ein Staat in Zentralasien. Das Land grenzt im Norden an Kasachstan, im Südosten an China, im Süden an Tadschikistan und im Westen an Usbekistan. Die Hauptstadt ist Bischkek.

Sprache: Die Turksprachen, türkischen Sprachen oder Türksprachen bilden eine in Eurasien weit verbreitete Sprachfamilie von rund 40 relativ eng verwandten Sprachen, etwa 150 Mio. sprechen die Muttersprache (bis zu 180 Mio. sprechen eine Zweitsprache). Kirgisistan liegt im Hochgebirge Tianshan die höchsten Erhebungen erreichen 7.439 m (Dschengisch Tschokusu) und 7.134 m.

Bevölkerung: Die Bevölkerung konzentriert sich vor allem im Tschüital im Norden und dem Ferghanatal im Süden sowie in geringerem Maße in Bergtälern wie um den großen Yssyk-Kul See. Zu den bedeutendsten Flüssen des Landes gehören der Naryn, der Tschüi und der Talas.
Bis in eine Höhe von 1.500 m besteht das Land aus Steppe, die allerdings durch weitläufige Bewässerungssysteme urbar gemacht worden ist. Ab ca. 1.500 m sind alpine Wiesen und Weiden, die bis an die Schneefelder und Gletscher heranreichen.

Die Wälder befinden sich in Höhenlagen von 1.500 bis 4.000 m und beherbergen etwa 120 Baum- und Straucharten. Mit ca. 4 % Waldfläche ist Kirgisistan eins der waldärmsten Länder Asiens. Das Klima Kirgisistans ist von trockenen und heißen Sommern und von kalten Wintern geprägt. Die täglichen Temperaturschwankungen sind erheblich. Im Süden des Landes werden im Sommer Temperaturen von +45°C gemessen, während im Winter die Temperaturen auf -18°C fallen können.

Die Kirgisen (64,9 % der Bevölkerung) sind ein Turkvolk und bekennen sich überwiegend zum sunnitischen Islam. Außerdem leben Usbeken (13,8 %), Russen (12,5 %), Dunganen (chinesische Muslime, 1,1 %), Uiguren (1,0 %), Ukrainer (1,0 %), Tadschiken (0,9 %), Tataren (0,9 %), Kasachen (0,9 %) und Angehörige weiterer Ethnien, wie etwa 57.000 Mescheten, im Lande. Anfang der 1990er Jahre lebten noch ca. 100.000 Deutsche (Kirgisistandeutsche) dort, sie sind inzwischen mehrheitlich nach Deutschland ausgewandert, aber es gibt noch kleine deutsche Gemeinden in Dörfern (z. B. Luxemburg und Bergtal. 1999 gab es noch etwa 20.000 Deutsche (Bevölkerungsanteil 0,4 %) in Kirgisistan. 2007 wurde deren Zahl mit ca. 12.000 geschätzt.

Tiere und Pflanzen: Trotz seiner geringen Waldbestände beherbergt Kirgisistan aber die größten Walnusswälder der Welt. In den Wäldern leben Reh, Bär, Marder, Wildschwein, Wolf und Luchs. In den Hochlagen gibt es die seltenen Schneeleoparden und Marco-Polo-Schafe. Die Schneeleopardenpopulation brach aufgrund massiver Wilderei in jüngerer Zeit stark ein. Murmeltiere sind in den Hochwiesen weit verbreitet, und seit dem Zusammenbruch der sowjetischen Massenweidetierhaltung dringen Wölfe wieder in die Weidegegenden ein. In höher gelegenen Landesteilungen leben vor allem Greifvögel, wie z.B. Schwarzmilane, Gänsegeier und verschiedene Adler und Falkenarten. Seit Mitte der 80er Jahre wandert der Hirtenmaina (ist ein Singvogel aus der Familie der Stare und wird auch Hirtenstar genannt) verstärkt aus Indien nach Kirgistan ein.