Der Son-Kul See, ist der zweitgrößte See nach dem Issyk-Kul in Kirgisistan und liegt auf einem Gebirgsplateau im Inneren Tian-Shan auf 3.016 m Seehöhe. Die Umgebung ist flach, nicht bewaldet und ähnelt einer Savanne. Nachts hat man das Gefühl, dass die riesigen Sterne zum Greifen nah sind. Hier kann man innerhalb eines Tages alle Jahreszeiten erleben. Dem Edelweiß begegnet man hier auf Schritt und Tritt. Die Route geht durch die Gebirgssavanne bis zu den Bergen, die den See umgeben. Sie sind zwar 4.500 m hoch, da aber der See bereits auf 3.016 m liegt, scheinen relativ flach. Die Seeufer sind seit Urzeiten von den Nomaden als Sommer wiesen beliebt, obwohl die Vegetationszeit auf der Höhe ziemlich kurz ist. Hier sind die Bräuche und Sitten der kirgisischen Nomaden in ihrer ursprünglichen Form erhalten.
Die Schäfer leben während des Sommers in traditionellen Jurten (runde Filzzelte über einem Holzrahmen, die typischen Behausungen der Nomaden, die in Zentralasien überall anzutreffen sind) und steigen für den Winter zu ihren Häusern in den Dörfern hinab. Viele der Schäfer freuen sich, Touristen zu begrüßen und ihnen eine Schale von Kumiz, gegorenen Stutenmilch anzubieten.
Es besteht sogar für Besucher die Möglichkeit über Nacht zu bleiben. Normalerweise auf Matten auf dem Fußboden. Während der Sommermonate werden aber auch einige "Jurten Gasthäuser" bereitgestellt, wo den Touristen Küchen, Toiletten und Reinigungsservice angeboten werden. Außerdem besteht die Möglichkeit Trekkingtouren, Pferde zum Reiten oder zum Tragen von Lasten zu buchen.
Es gibt vier Möglichkeiten die Hochebene zu verlassen. Eine über Sari Bulak im Nordosten; eine Zweite über dreißig beeindruckende Serpentinen in Richtung Narin im Südosten (wenn Sie Zeit haben, können Sie einen Umweg zu einem schönen Wasserfall in einem Wald machen); die zweite Variante führt über das Ak-Tal im Südwesten und die vierte führt hinter den Kohlengruben von Kara Ketsche entlang in Richtung Tschaek im Nordwesten. Die Straßen sind nicht asphaltiert und können stellenweise unpassierbar sein.
Eine Reittour auf Pferden wäre eine weitere Möglichkeit. Von einigen der umliegenden Tälern aus, z. B. zum Salzbergwerk bei Tschong Tuz (etwa eine 3 tägige Tour). Vor Reisen auf eigene Faust wird jedoch abgeraten. Eine solche Reise muss im Voraus organisiert werden.
Im Winter und häufig auch im Frühjahr und den Herbstmonaten sind diese Straßen durch Schnee blockiert (allerdings ist es manchmal bewundernswert was Geländewagen alles leisten können). Es gibt keine Busse bis zum See. Wenn Sie nicht Teilnehmer einer organisierten Tour sind, können Sie aber von Narin oder von Kotschkor aus ein lokales Taxi bis nach oben nehmen.
Am Son Kul erlebt der Besucher Natur pur. Obwohl es keine Bäume auf dem Plateau gibt, herrscht dort ein Kräuterparadies: Kamille, Salbei, Flechten, Eisenhut und Ginseng - viele davon werden auch als Heilkräuter geschätzt. Im Frühjahr sind auch reichlich Blumen zu bewundern (besonders Edelweiß). Außerdem gibt es ca. 66 unterschiedliche Arten von Wasservögeln, die ihre Nester an den Ufern des Sees oder in der Umgebung bauen ungefähr zwei Drittel aller in Kirgistan vorkommenden. Mit etwas Glück bekommt man hier verschiedene Arten von Möwen und Enten; Kranichen, Störchen, Kahlblesshühnern, Regenpfeifern, Falken, Steinadlern, Scharben und sehr seltene indische Gebirgsgänse zu Gesicht. Wenn Sie das Glück auf Ihrer Seite haben, können sie in der Ebene auch Tiere wie Hirsche, Füchse, Murmeltiere, Luchse und Wölfe beobachten. Bis 1959 gab es keine Fische im See. Erst dann wurden sie künstlich im See angesiedelt und können jetzt (sogar in der Kälte des Winters) auf den Märkten von Narin und Kotschkor verkauft werden. Der Fischfang wird streng kontrolliert und um die Fischpopulationen zu schützen, verbot die Fischinspektion in den letzten Jahren den Fischfang.